Effiziente Holzernte mit nachhaltigen Schmiermittel-Lösungen
Für eine möglichst lange Nutzungsdauer von Kette und Schwert der Motorsäge ist der Einsatz von qualitativ hochwertigen Kettenölen unverzichtbar. Aufgrund des abrupten Richtungswechsels der Kette beim Betrieb wird das Öl in die Umwelt geschleudert, daher ist eine gute biologische Abbaubarkeit sehr wichtig.
In diesem Beitrag erläutern wir die Vorteile von umweltverträglichen Kettenölen im Vergleich zu alternativen Ölsorten sowie die wichtigsten Kriterien bei der Wahl des passenden Kettenöls.
Funktionsweise & Ölarten
Kettensägen verbrauchen je nach Einsatz pro Betriebsstunde bis zu 0,5 Liter Schmiermittel, um die Reibung zwischen den einzelnen Komponenten beim Betrieb und die dadurch entstehende Hitze zu reduzieren. Eine schlechte Schmierung führt zu stärkerem Verschleiß an der Kette und am Schwert und damit zu einer kürzeren Lebensdauer dieser Komponenten.
Arten von handelsüblichen Kettenölen:
- Bio-Kettenöle
- Pflanzliche Öle
- Mineralische Kettenöle (Verwendung bei Motorsägen in Österreich verboten)
Mineralische Kettenöle
Mineralische Kettenöle verfügen über eine lange Haltbarkeit und sehr gute Schmiereigenschaften. Aufgrund ihrer chemischen Inhaltsstoffe sind sie allerdings kaum biologisch abbaubar und daher extrem umweltschädlich.
 |
Insbesondere bei der Arbeit im Forst schadet die Verlustschmierung von Kettensägen der Umwelt, weshalb die Verwendung von mineralischen Sägekettenölen in Österreich verboten ist. |
Pflanzliche Kettenöle
Pflanzliche Kettenöle bestehen aus Inhaltsstoffen auf rein pflanzlicher Basis und sind aus diesem Grund nachhaltiger als mineralische Kettenöle. Meist ist die Basis dieser Schmiermittel ein speziell gepresstes Rapsöl. Im Gegensatz zu Bio-Kettenölen sind die Inhaltsstoffe von pflanzlichen Kettenölen zwar biologisch abbaubar, aber nicht unbedenklich für Gewässer. Ein weiterer Nachteil ist, dass pflanzliche Kettenöle ohne Additive zur raschen Verharzung neigen.
Speiseöle und Eigenmischungen
Da Bio-Sägekettenöle zu einem Großteil aus Rapssamen hergestellt werden, wird manchmal angenommen, dass Produkte wie Salat- bzw. Speiseöle aufgrund des niedrigen Preises eine Alternative zu herkömmlichen Kettensägenölen wären. Obwohl Speiseöle ebenfalls schmierfähig sind, fehlen wichtige Additive, die nur im Bio-Sägekettenöl enthalten sind. Die Folgen sind neben einer sehr begrenzten Lagerfähigkeit ein hoher Ölverbrauch sowie starke Abnutzung von Kette und Schwert.
Bio-Kettenöle
Bio-Kettenöle werden vor allem aus speziell behandelten Rapsölen hergestellt und sind die umweltschonendste Art von Kettensägenölen, da ihre Inhaltsstoffe weitestgehend biologisch abbaubar und somit frei von Benzol, Aromaten und Schwefel sind. Die zusätzlich enthaltenen Additive verbessern die Lagerfähigkeit, die Viskosität und die Haftfähigkeit des Öls.
Vorteile von Bio-Kettenölen
- Deutliche Verringerung von Schadstoffemissionen und Umweltbelastung
- Sehr gute Ökobilanz im Vergleich zu mineralischen Kettenölen
- Geeignet für Ganzjahreseinsatz (sehr hohe Temperaturbeständigkeit)
- Langzeitverharzungsschutz (Schutz vor Verklebung oder Verharzung der Kette bzw. Ölpumpe)
- Verschleißschutz (Erhöhung der Lebensdauer von Kette und Schwert um bis zu 30%)
- Optimale Haftzusätze (für bis zu 40% mehr Arbeitsleistung)
- Stark reduzierte Gesundheitsbelastung aufgrund von benzolfreien, aromaten- und schwefelarmen Inhaltsstoffen
- Keine Reizungen bei Hautkontakt
- Schonend für den Motor
Verharzungsschutz bei Bio-Kettenölen
Je älter der Schmierstoff wird, desto mehr verdunsten einzelne Inhaltsstoffe im Öl, wodurch die Konsistenz dickflüssig und klebrig wird. Bei kühler, dunkler Lagerung beträgt die Haltbarkeit von Bio-Kettensägenölen je nach Hersteller bis zu 5 Jahren. Wird Öl nicht sachgerecht gelagert, leidet die Haltbarkeit, Viskosität und Haftfähigkeit. Dies kann den Verschleiß erhöhen und im schlimmsten Fall einen Kettenriss zur Folge haben. Bei Kettensägeölen von geringer Qualität verharzt das Öl schneller, was zu Verklebungen und somit zu einem Komplettausfall der Schmierung führen kann.
Nachhaltigkeit
Ölverluste außerhalb der eigentlichen Schmierung entstehen durch gewöhnliche Abtropfungen und Betankungsverluste. Die Schmiermittel landen in der Umgebung und schaden speziell bei der Verwendung von mineralischen Kettenölen der Umwelt.
Die Kennzeichnung "Blauer Engel" hilft dabei, umweltschonende pflanzliche oder Bio-Kettenöle mit einer biologischen Abbaubarkeit von über 80% in den Grundsubstanzen sowie gut 20% bei den einzelnen Additiven zu erkennen.
Auswahlkriterien
Die Wahl des richtigen Motorsägen-Kettenöls beeinflusst die Lebensdauer von Motorsäge und Kette. Die zwei wichtigsten Kriterien hierzu sind die Viskosität und die Haftfähigkeit des Öls. Hochwertige Schmiermittel verfügen über beide Eigenschaften in gutem Maße.
- Viskosität: Eine hohe Viskosität (Fließfähigkeit) bedeutet, dass sich das Öl schnell verteilt, wodurch sich der Verschleiß an der gesamten Kettenlauffläche verringert.
- Haftfähigkeit: Um den Ölverbrauch zusätzlich zu verringern, ist eine gute Haftfähigkeit notwendig.
Welches Kettensägenöl ist das richtige?
Handelsübliche Kettenöle sind grundsätzlich für alle Benzin-, Elektro-, hydraulischen und pneumatischen Kettensägen geeignet. Welches Schmiermittel für die jeweilige Kettensäge ideal ist, hängt u. a. von der Schwertlänge und der Holzart, die gesägt wird, ab. Beispielsweise muss für eine größere Kettensäge, die für härteres Holz verwendet wird, leistungsfähigeres Kettensägenöl verwendet werden. In jedem Fall empfiehlt es sich, sich für umweltfreundliche Kettenöle zu entscheiden, um die Gesundheit des Forstarbeiters und die Umwelt zu schonen.
PRILLINGER bietet mit dem Bio-Kettenöl R von DIVINOL ein hochwertiges Universalprodukt, dass sowohl für einfache Hobbysägen als auch professionelle Motorsägen mit langem Schwert geeignet ist. Für besonders anspruchsvolle Einsätze wie bei der Kettenschmierung von Harvestern sowie bei der intensiven Hartholzbearbeitung mit der Motorsäge wird das Bio-Kettenöl HV 220 empfohlen.
