Grundlagen & Funktionsweise der unterschiedlichen Wälzlagertypen
Wälzlager finden in verschiedenen landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten Verwendung, um rotierende Wellen, Achsen oder Scheiben zu lagern und vor Verschleiß zu schützen.
In diesem Beitrag beschreiben wir Variationen von Wälzlagern, deren Eigenschaften, Bezeichnungen, Anwendungen und Wartungstipps.
Bauarten von Kugellagern
Rillenkugellager
- Radial sowie teilweise axial belastbar
- Erreicht die höchsten Drehzahlen aller Lagerarten
- Kostengünstiger als andere Lagerbauarten
- Einsatz bis zu einer Betriebstemperatur von +120 °C (je nach Ausführung)
- Flexible Schmierung mit Fett oder Öl (bei offenen Lagern)
Schrägkugellager
- Radial und axial belastbar
- Einsatz bis zu einer Betriebstemperatur von +120 °C
- Einbau paarweise möglich
- Vorspannung möglich
Axial-Rillenkugellager
- Nur axial belastbar
- Einsatz bei Betriebstemperaturen von -30 °C bis +150 °C, begrenzt durch den Schmierstoff
- Einbau von Einzelteilen separat möglich
- Beidseitig wirkende Kraftaufnahme möglich
Pendelkugellager
- Radial und axial in beide Richtungen belastbar
- Einsatz bis zu einer Betriebstemperatur von +120 °C
- Unempfindlicher gegen Fluchtfehler oder Biegungen von Wellen
Bauarten von Rollenlagern
Pendelrollenlager
- Radial und axial belastbar
- Hohe Tragzahlen
- Einsatz bis zu einer Betriebstemperatur von +120 °C
- Schmierung mit Fett und Öl
Kegelrollenlager
- Radial und axial belastbar
- Einsatz bei Betriebstemperaturen von -30 °C bis +150 °C, begrenzt durch den Schmierstoff
- Einbau paarweise möglich
- Lagerspiel einstellbar
- Höhere Drehzahlen als bei Pendelrollenlagern möglich
Zylinderrollenlager
- Loslager (N, NU) nur radial belastbar
- Stützlager (NJ) radial sowie axial teilweise belastbar
- Festlager (NUP) radial sowie axial belastbar
- Hohe Tragzahlen
- Einsatz bis zu einer Betriebstemperatur von +120 °C
Nadellager
- Nur radial belastbar
- Für kleine Einbauräume geeignet
- Unempfindlich gegen stoßartige Belastungen
- Vorwiegend verwendbar bei kleineren Drehzahlen ohne Verwindungen der Welle
Wartung und Fehleranalyse
Die Schmierung und Auslegung der Wälzlager sind entscheidende Faktoren für ihre Langlebigkeit und zuverlässige Leistungsfähigkeit. Die verschiedenen Ausführungen geben Auskunft über Schmierung und Wartungsintervalle.
Wartungspflichtige Wälzlager sollten vor Schmutz, Staub und anderen Verunreinigungen geschützt werden, um Reibung und Verschleiß effektiv zu minimieren. Darüber hinaus benötigen diese Lager eine regelmäßig und ausreichend durchgeführte Schmierung mit dem empfohlenen Schmierstoff.
Wartungsarme bzw. wartungsfreie Wälzlager sind daher in der Regel vor Verschmutzungen geschützt und können meist nur über eigene Schmierbohrungen nachgeschmiert werden.
Zudem ist eine sorgfältige Überwachung auf Abnutzungserscheinungen und Vibrationen sowie die Prüfung der Lagerausrichtung von Vorteil, um unnötigen Verschleiß zu verhindern.