Ratgeber "Ladegeräte & Booster"
Elektrik

So bleibt jede Maschine startklar


Ob Traktor, Mähdrescher oder Hoflader – in jedem Fall ist immer eine hohe Batterieleistung notwendig, damit die Maschine zuverlässig startet.

In diesem Beitrag erfahren Sie, warum Ladegeräte und Booster zur Grundausstattung jedes Landwirts gehören sollten, wie sie funktionieren und welche Vorteile sie im Betrieb bieten.

Gründe für den Ausfall von Batterien in der Landtechnik

Landmaschinen wie Traktoren und Mähdrescher sowie Rasentraktoren und Schneefräsen sind oft über Wochen oder Monate nicht im Einsatz. In dieser Zeit verlieren die Starterbatterien kontinuierlich Ladung – selbst wenn die Maschine ausgeschaltet ist.

Mögliche Ursachen:

  • Selbstentladung: Jede Blei-Säure-Batterie entlädt sich mit der Zeit von selbst – je nach Typ und Temperatur etwa 1–5 % pro Monat. Bei älteren Batterien oder hohen Temperaturen ist der Verlust noch größer.
  • Ruhestrom durch Elektronik: Moderne Maschinen verfügen über Steuergeräte, ISOBUS-Systeme, GPS-Empfänger oder Kameras, die auch im ausgeschalteten Zustand Strom verbrauchen. Diese sogenannten Ruheströme können eine Batterie bereits nach wenigen Wochen tiefentladen.
  • Temperaturbelastung: Kälte senkt die nutzbare Kapazität der Batterie, weil chemische Reaktionen langsamer ablaufen. Hohe Temperaturen beschleunigen hingegen die Alterung und fördern die Bildung von Bleisulfat auf den Platten – ein Hauptgrund für Leistungsverlust.
  • Unvollständige Ladung im Betrieb: Kurzstreckenfahrten oder häufiges Starten ohne anschließende Nachladung führen zu chronischer Unterladung. Dadurch sulfatiert die Batterie zunehmend und verliert dauerhaft an Kapazität und Lebensdauer.

 

Ladegeräte - Erhaltungsladegeräte

Ein Erhaltungsladegerät ist weit mehr als ein einfaches Ladegerät. Batterien können über Monate an dem Erhaltungsladegerät angeschlossen bleiben und liefern dann sofort die volle Leistung, sobald das Fahrzeug wieder in Betrieb genommen wird. Erhaltungsladegeräte sind kein Zubehör, sondern für die Betriebssicherheit notwendig. Sie arbeiten intelligent und halten die Batterie dauerhaft auf dem optimalen Spannungsniveau – ohne Risiko einer Überladung.

Ein Erhaltungsladegerät hält die Spannung konstant, beugt Sulfatierung vor und verlängert die Lebensdauer der Batterie deutlich – ideal für alle Maschinen mit langen Standzeiten.

Das Gerät erkennt automatisch den Ladezustand, passt Strom und Spannung an und durchläuft dabei mehrere Ladephasen:

  • Bulk-Ladung (Konstantstromphase): Die Batterie wird mit konstantem Ladestrom bis etwa 80 % ihrer Kapazität geladen.
  • Absorptionsphase (Konstantspannung): Die Spannung bleibt stabil (z. B. 14,4 V bei Nassbatterien), während der Ladestrom langsam abnimmt – so wird die Batterie vollständig geladen.
  • Erhaltungsphase (Float- oder Pulsbetrieb): Die Spannung wird auf sicherem Niveau (ca. 13,2–13,6 V) gehalten, um Selbstentladung auszugleichen und die Batterie langfristig fit zu halten.

 

Batterielade- und Startgeräte

Batterielade- und Startergeräte sind multifunktionale Ladegeräte, die Batterien laden, erhalten und bei Bedarf auch zur Starthilfe verwendet werden können. Sie steuern den Ladestrom elektronisch, bieten unterschiedliche Ladeoptionen wie Normalladung, Schnellladung (BOOST) oder automatische Erhaltungsladung und schützen die Batterie vor Überladung, Verpolung und Tiefentladung. Moderne Geräte erkennen den Batterietyp (WET, GEL, AGM, MF, PbCa, EFB, Lithium-Ionen) automatisch und zeigen Ladezustand und Ladeende über LEDs an.

Auswahlkriterien für das passende Ladegerät

Je nach Maschine und Batteriegröße unterscheiden sich die Anforderungen an Spannung, Stromstärke und Ausstattung deutlich.
Die folgende Übersicht zeigt, welche Ladegeräte in der Praxis sinnvoll sind:

Anwendung Spannung Batteriekapazität Empfohlener Ladestrom Wichtige Funktionen / Merkmale
Hoflader, Kleingeräte 12 V 30 – 70 Ah 1 – 3 A Kompaktes Gerät, AGM-/Gel-Modus
Traktor, Pkw, Teleskoplader 12 V 70 – 150 Ah 4 – 8 A Temperaturkompensation, Rekonditionierungsmodus
Erntemaschine, Lkw,  großer Schlepper 24 V 150 – 300 Ah 10 – 20 A 24 V-Unterstützung oder  2 × 12 V-Kanäle
Werkstattbetrieb / Fuhrpark variabel bis 600 Ah ab 20 A Supply-Modus, Mehrkanalbetrieb, Protokoll- und Diagnosefunktion

Systemspannung und Kapazität:
Das Ladegerät muss zur Bordspannung (6 / 12 / 24 V) und zum Ah-Bereich der Batterie passen. Traktoren liegen meist zwischen 70 und 200 Ah, größere Maschinen darüber.

Ladestrom sinnvoll wählen:
Für Standard-Starterbatterien sind 3 – 8 A ideal. Große Batterien oder Versorgersysteme profitieren von 10 – 20 A, besonders wenn schneller geladen werden soll.

Faustregel: Der Ladestrom sollte maximal etwa 10 % der Batteriekapazität (Ah) betragen.

Programme und Schutzfunktionen:
Moderne Ladegeräte bieten spezielle Modi für AGM-, Gel- oder Nassbatterien, eine Rekonditionierungsfunktion zur Pflege älterer Batterien, Temperaturfühler zur Spannungsanpassung sowie IP65+ Gehäuseschutz für sicheren Einsatz in Werkstatt und Hof. Klare LED- oder Displayanzeigen erleichtern die Kontrolle des Ladezustands.

Kabel und Klemmen:
Achten Sie auf robuste, ausreichend lange Leitungen, funkenarmes Klemmen-Design und idealerweise Schnellkupplungen für den regelmäßigen Anschluss.

Booster

Wenn Maschinen ausgerechnet während der Ernte oder im Winterdienst nicht anspringen, zählt jede Sekunde. Ein leistungsfähiger Booster ist die Sofortlösung für solche Momente. Die mobilen Starthilfegeräte liefern innerhalb von Sekunden den hohen Strom, den der Anlasser benötigt, um selbst große Motoren sicher zu starten. Damit lassen sich Startprobleme schnell und unabhängig vom Stromnetz beheben – ideal für den Einsatz auf Feld, Hof oder in der Werkstatt.

Moderne Booster sind kompakt, robust und auf die Anforderungen von Land- und Baumaschinen abgestimmt. Sie sparen wertvolle Zeit, verhindern ungeplante Stillstände und erhöhen die Betriebssicherheit – besonders bei älteren Batterien oder Fahrzeugen mit hohem Ruhestrombedarf. Ein moderner Starthilfe-Booster besteht aus einer leistungsfähigen Lithium- oder Bleibatterie mit integrierter Elektronik, die den Startstrom gezielt freigibt. 

Typische Leistungsdaten:

  • 12 V-Modelle für Pkws, Hoflader und Traktoren
  • 24 V-Modelle oder umschaltbare Geräte für große Schlepper, Lkws und Erntemaschinen
  • Startströme zwischen 400 und über 3000 A, je nach Maschinenklasse
Hinweis: Auch Booster enthalten eine eigene Batterie – sie entlädt sich mit der Zeit. Daher den Booster regelmäßig nachladen, besonders nach längerem Stillstand, damit er im Notfall garantiert einsatzbereit ist.
Batterieladegeräte

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Booster und Startgeräte

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