Ratgeber "Rollenketten"
Industriebedarf

Grundlagenwissen zur richtigen Bestimmung


Die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit von Rollenketten machen sie zu einem fast unverzichtbaren Bestandteil in zahlreichen landwirtschaftlichen und industriellen Antrieben. Hohe Belastungen und Einsatzzeiten können den Verschleiß begünstigen, weshalb es wichtig ist, diesen rechtzeitig zu erkennen und zu beheben. 

Im folgenden Beitrag gehen wir auf die Bestimmung und Qualitäten von Rollenketten sowie auf die Wartung und Pflege ein.

Kettenarten

Es gibt eine Vielzahl an Bauformen von Rollenketten, die für verschiedenste Anwendungen entwickelt wurden.

Rollenketten

Rollenketten sind als mechanische Übertragungselemente dafür da, Drehmoment und Bewegung einer Antriebsquelle auf Maschinenelemente zu übertragen. Je nach Hersteller wird dabei zwischen der amerikanischen und der europäischen Bauform unterschieden.

Langgliederketten

Langgliederketten sind im Vergleich zu normalen Rollenketten länger und haben mehr Glieder, die durch Bolzen oder Stifte miteinander verbunden sind. Dadurch sind sie in der Regel robuster und können höhere Belastungen aufnehmen. Standardkettenräder können für Langgliederketten nicht verwendet werden.

Gliederketten

Gliederketten haben keine Rollen, sondern miteinander verbundene Glieder, die direkt ineinander laufen. Dadurch sind Gliederketten robuster und können höheren Belastungen standhalten.

 

 

 

Aufbau von Rollenketten

Rollenketten sind mechanische Bauteile, die aus einzelnen, miteinander verbundenen Kettengliedern bestehen. Jedes Kettenglied besitzt zwei Laschen, die mit Bolzen verbunden sind und zwei Kettenrollen, die reibungsarme Bewegung bei großer Last ermöglichen.

Verbindungselemente

Verschlussglieder und gekröpfte Glieder sind beides Bestandteile von Rollenketten, haben jedoch unterschiedliche Funktionen.

Ein Verschlussglied besteht aus zwei Platten, die mit Bolzen und Buchsen verbunden sind. Es hat die Funktion, sich bei der Montage bzw. Demontage öffnen und schließen zu lassen.

Ein halbes oder gekröpftes Glied ist notwendig, um eine Kette mit ungerader Gliederzahl schließen zu können. Es erleichtert die Auswahl der Kettenlänge und ermöglicht eine präzisere Anpassung an die gegenwärtigen Anforderungen.

Rollenketten

Rollenketten
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Langgliederketten

Langgliederketten
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Gliederketten

Gliederketten
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Bestimmung

Bei der Identifizierung einer Kette ist primär auf die eindeutige Nummer oder Bezeichnung zu achten. Sollte diese Information nicht verfügbar sein, ist es ratsam, als nächsten Schritt die Parameter Teilung, Lichte Weite und Rollendurchmesser zu vermessen.

  • Die Teilung (T) ergibt sich aus dem Abstand von Bolzenmitte zu Bolzenmitte.
  • Die Lichte Weite (b), auch innere Breite genannt, ist der Abstand zwischen den Innenlaschen.
  • Der Rollendurchmesser (D) ergibt sich aus dem Rollenaußenmaß.


Ist das Ergebnis nach diesen Vermessungen weiterhin unklar, erfolgt die Abmessung von Bolzendurchmesser, Bolzenlänge, Laschenhöhe und Laschendicke, um so die richtige Kette bestimmen zu können. Diese Informationen sind wichtig, um eine geeignete Ersatzkette zu finden oder um festzustellen, ob die derzeitige Kette den aktuellen Anforderungen entspricht.

  • Die Bolzenlänge (L) ergibt sich aus der Gesamtlänge des Bolzens.
  • Die Laschenhöhe (H) stellt die Gesamthöhe der Kette dar.

Auch die allgemeine Kettenlänge, die in Metern, Millimetern oder Kettengliedern angegeben werden kann, ist von Bedeutung. Für die Länge werden sowohl Innen- als auch Außenglieder gezählt, wobei Ketten üblicherweise offen geliefert werden und das letzte Glied auf beiden Seiten ein Innenglied darstellt.

Auf den Seiten 314 und 325 in unserem Katalog "DIN- & Normteile 2022" finden Sie alle relevanten Informationen in Tabellenform auf einen Blick.

Kettenbezeichnung

Rollenketten werden in vielen verschiedenen Anwendungen eingesetzt und müssen dabei spezifische Anforderungen erfüllen. Um sicherzustellen, dass die richtige Rollenkette für den jeweiligen Einsatzzweck ausgewählt wird, ist es wichtig, die Rollenkettenbezeichnung zu verstehen. Diese enthält Informationen über verschiedene Merkmale der Kette, die für deren Funktionalität und Leistungsfähigkeit entscheidend sind.

gemäß DIN 8187, ISO 606
08B-1
08
1/2 Zoll
B
British Standard = Europäischer Standard
-1
Einfach (simplex)
12B-3
12
3/4 Zoll
B
British Standard = Europäischer Standard
-3
Dreifach (triplex)

 

gemäß DIN 8188, ISO Typ A, ASA/ANSI B29.1
ASA 40-1, ASA 40H-1, ASA 40HE-1
40
1/2 Zoll
H
verstärkte Ausführung
HE
zusätzlich verstärkte Ausführung
-1
Einfach (simplex)


Auf den Seiten 314 und 325 in unserem Katalog "DIN- & Normteile 2022" finden Sie alle relevanten Informationen in Tabellenform auf einen Blick.

Kettenräder

Kettenräder dienen dazu, die Kraft von Rollenketten zu übertragen. Die Rollen der Kette greifen in die Zähne des Kettenrads ein und bewegen es so, um die Kraftübertragung zu ermöglichen. Es gibt verschiedene Ausführungen von Kettenrädern, die je nach Anwendung und Einsatz­bedingungen gewählt werden können. Die Auswahl des richtigen Kettenrads hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Anwendung, der Drehzahl, dem Drehmoment und der Umgebung, in der es verwendet wird.

Kettenspannräder werden verwendet, um die Kette auf der richtigen Spannung zu halten und zu verhindern, dass sie durchhängt oder überspringt.

Das TaperLock-System bietet zahlreiche Vorteile gegenüber herkömmlichen Befestigungsmethoden, wie z.B. eine einfachere und schnellere Montage und Demontage, höhere Drehmomentübertragungskapazität und eine bessere Ausrichtung des Kettenrads auf der Welle. Es besteht aus einer konischen Nabe mit Keilnut und einem passenden Kettenrad mit einer Keilbohrung. Das Kettenrad wird dabei einfach auf die Nabe aufgesteckt und mit einer Schraube fixiert. 

Kettenradscheiben

Kettenradscheiben
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Kettenräder mit Nabe

Kettenräder mit Nabe
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Kettenspannräder

Kettenspannräder
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Kettenradscheiben<br/>Taper Lock

Kettenradscheiben
Taper Lock
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Wartung

Rollenketten müssen regelmäßig gewartet und geschmiert werden, um einwandfreien Betrieb und eine lange Lebensdauer zu gewährleisten. Grundsätzlich ist es wichtig, Ketten regelmäßig zu reinigen. Um den Verschleiß so minimal wie möglich zu halten, sind Schmierung und Kettenspannung regelmäßig zu überprüfen. Hierbei sind geeignete Schmiermittel erforderlich, die an Anforderungen und Umgebung abgestimmt sind. Die Spannung ist dem empfohlenen Toleranzwert anzupassen, denn zu viel bzw. zu wenig Spannung kann zu vorzeitigem Verschleiß bis hin zum kompletten Ausfall der Kette führen. Es ist ratsam, die Kette grundsätzlich regelmäßig auf Schäden und Risse zu prüfen, da so die verschlissene Kette zeitnah ersetzt und größere Probleme vorzeitig verhindert werden können.

Kettenräder
Kettenräder und Rollenketten arbeiten bei der mechanischen Kraftübertragung eng zusammen. Beide Komponenten unterliegen einem gewissen Verschleiß, der je nach Beanspruchung und Einsatzbedingungen unterschiedlich ausfallen kann. Eine regelmäßige Prüfung und Wartung des Kettenrades ist daher notwendig, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten und vorzeitigem Versagen vorzubeugen. Verschlissene Kettenräder sind rechtzeitig zu erneuern, da ansonsten auch die Ketten einem deutlich höheren Verschleiß unterliegen.

Verschleißgrenzenprüfung
Die Überprüfung der Verschleißgrenzen ist ein wichtiger Schritt, um die Funktionsfähigkeit und Sicherheit eines Produkts sicherzustellen. Für jedes Bauteil ist eine eigene Verschleißgrenze definiert, die nie überschritten werden darf. Bei Rollenketten beträgt diese 3 Prozent. Sobald diese Grenze erreicht ist, sollte die Kette nicht mehr verwendet, sondern durch eine neue ersetzt werden. Die Verschleißgrenzenprüfung erfolgt rasch und einfach mit entsprechenden Hilfsmitteln wie z. B. dem Verschleißlineal aus dem PRILLINGER-Sortiment.

 

Kettensprays

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Nietziehwerkzeuge

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Rollenkettenspanner

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Verschleißlineal

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